NEIN ZU DEN GEPLANTEN WINDINDUSTRIE-ANLAGEN IN KIRCHLINDACH UND AUF DEM FRIENISBERG
 

Darum setzen wir uns gegen die geplanten Windindustrieanlagen ein

1. Massive Zerstörung des Waldes, Verunstaltung unserer Landschaft und Beeinträchtigung der Wildtiere

Für den Bau von Windrädern im Lindechwald und im Kohlholz müssen gesamte Waldstücke gerodet werden. Diese Wälder bilden wichtige, grossflächige Zufluchtsorte für die Wildtiere. Der Wald garantiert die Versorgung mit sauberem Trinkwasser, und trägt dazu bei, die Luft zu reinigen, in dem er riesige Mengen an CO2 aufnimmt und absorbiert. Nicht nur die Wildtiere wie Rehe, Füchse und Feldhasen verlieren ihren bereits stark beanspruchten Lebensraum, auch Fledermäuse und zahlreiche Vogelarten verlieren diese Brut- und Lebensgebiete. Die Stiftung Landschaftsschutz Schweiz hat unsere Weilerlandschaft am Frienisberg zur "Landschaft des Jahres 2024" ernannt. Mit dem Bau der geplanten Windindustrieanlagen würde eine noch nie dagewesene, irreversible Verschandelung unserer schönen Landschaft erfolgen. 

2. Versiegelung des Waldbodens mit unbekannten Folgen und Störung der Wasserversorgung

Der Frienisberg ist ein zentraler Wasserspeicher für unsere Region. Für den Bau von Windrädern müssen pro Windrad rund 10'000 Tonnen Beton mit einer minimalen Oberfläche von 400 m2 verbaut werden. Die Verankerung von Windrädern muss mit einer Tiefe von bis zu 20 Metern im Boden "verbetoniert" werden. Dadurch werden die Grundwasserströme negativ beeinflusst und unsere zuverlässige, lokale Wasserversorgung beeinträchtigt. Die Eingriffsfläche beträgt 4000 Quadratmeter pro Anlage, dabei werden 500 Quadratmeter Landwirtschafts- oder Waldfläche ein für allemal vollversiegelt. An einen Rückbau ist realistischer Weise kaum mehr zu denken. Laufen die Anlagen zwischendurch mal unter Volllast, muss das Fundament ungeheure Kräfte aushalten. Der Boden bebt. Im Raum Frienisberg gibt es viele Quellen. Es ist bekannt, dass sich das Wasser bei Erschütterungen gerne neue Wege sucht.

3. Die Windräder bedeuten tödliche Fallen für unsere Störche, Reiher, Greifvögel und Fledermäuse

Der Frienisberg ist ein beliebter Lebensraum für Störche, diverser Raubvögel, Reiher und viele andere Vogelarten. Von der Kollisionsgefahr sind Zugvögel und grosse Vögel, namentlich segelfliegende Arten besonders betroffen. Beim Vorbeifliegen gelangen sie in einen Sog oder werden durch den Wirbel der Rotoren zu Boden geschleudert. Windturbinen töten nicht nur Vögel, sie stören deren Lebensraum, bringen Brutvögel in Bedrängnis und lokale Bestände zum Verschwinden. Massnahmen wie Radaranlagen sind schwierig anwendbar und in der Praxis nicht erfolgreich. Am nordöstlichen Hang des Frienisbergs hausen zudem seltene Fledermausarten. die nachts im Lindechwald-Kohlholz fliegen.

4. Grosser Wertverlust bei Immobilien in weitem Umkreis von Meikirch über Kirchlindach bis Münchenbuchsee

Die akustischen und visuellen Umweltbelastungen durch Windindustrieanlagen führen zu einem starken Wertverfall von Häusern in der Nähe von Windrädern. Zahlreiche seriöse Studien zeigen, dass sich die Preise für Wohnungen und Häuser selbst in der Distanz von 2 Kilometern um die 11%, in einer Distanz von noch 4 Kilometern um die 3% vermindern. Der Wertverlust von Immobilien kann bei Direktbetroffenen in der Nähe bis zur Hälfte des Marktwertes betragen. Deutsche Banken warnen gar vor dem Kauf von Grundstücken in der Nähe von Windturbinen. 2019 hat das Parlament des Kantons Glarus einen Windpark abgelehnt, weil er "Neuzuzüger abschrecken" würde.

5. Gesundheitliche Folgen durch Lärm - die Problematik der aerodynamischen Geräusche und des Infraschalls

In der Schweiz dürfen die über grosse Entfernungen Lärm und Schattenwurf verursachenden, immer höheren Windkrafttürme aktuell bis 300 Meter an bewohnte Häuser heran gebaut werden. Eine Ausnahme ist Basel-Land, wo die Mindestdistanz kürzlich auf 700 Meter angehoben wurde. Diese Mindestabstände werden massiv unterschritten. Mehrere Höfe stehen unmittelbar neben den geplanten Standorten und beim geplanten Projekt Kirchlindach-Kohlholz wäre der Dorfkern von Kirchlindach nur knapp 500 Meter entfernt. Von Windenergieanlagen gehen spezielle Geräuschemissionen aus, die aus mechanischen und aerodynamischen Reibungen resultieren. Der Lärmpegel steigt mit zunehmender Windgeschwindigkeit an. Tatsächlich konnten mechanische Geräusche von Getriebe, Generator oder anderen bewegten Komponenten reduziert werden – nicht jedoch aerodynamische Geräusche, welche durch die an den Rotorblättern vorbeiströmende Luft entstehen. Die Spitzen der Rotorblätter drehen bis zu 300 Stundenkilometer schnell. Und das wird vom Menschen insbesondere nachts als sehr störend empfunden. Lärmemissionen sind vor allem in Siedlungsnähe und in Naherholungsgebieten zu beachten. Dass die Akustik von Windenergieanlagen noch in mehreren hundert Metern Entfernung zu relevanten Störungen des Wohlbefindens führen kann, weiss auch das Bundesamt für Energie (BFE) im «Konzept Windenergie Schweiz». Ein vom Menschen nicht bewusst wahrnehmbares Gesundheitsproblem ist zudem der so genannte Infraschall. Diese tiefen Frequenzen umfassen einen Bereich von 0,001 bis 20 Hertz. Die den Mast passierenden Rotorblätter einer Windkraftanlage rufen Infraschall hervor, der Schwingungen ausstrahlt und über mehrere Kilometer messbar ist. Mögliche Folgen daraus sind Übelkeit, Kopfschmerzen, Schwindel, Tinnitus und gar Fehlgeburten bei Tieren.

6. Die Windenergie ist ineffizient und verschärft das Problem der Stromversorgung im Winter

Da ihre Produktion unregelmässig und unvorhersehbar ist, müssen für die Windparks jederzeit andere Kraftwerke einspringen. Zur Kompensation dieser Unregelmässigkeit (auch bekannt als "Flatter-Strom") müssen andere Kraftwerke im Stande sein, sofort zu intervenieren, wenn der Wind nachlässt. Damit jederzeit genügend Strom produziert wird, braucht es also eine doppelte Infrastruktur. Die einzigen Anlagen, die schnell und flexibel diese Produktionslücken der Windräder kompensieren können, sind Pumpspeicherwerke und vor allem Gaskraftwerke, die als grosse CO2-Emittenten gelten. Windkraft fördert also die Gaskraft. Wegen ihrer fluktuierenden Produktion können Windparks keinen wirksamen Beitrag zur "Energiewende" im Sinne einer nachhaltigen Energieversorgung leisten.

Die Windenergie-Lobby behauptet, Windkraftanlagen würden zwei Drittel ihrer Produktion im Winterhalbjahr erzeugen. Sie seien daher unbedingt nötig zur Deckung des Bedarfs an Winterstrom. Eine Analyse der Stromproduktion über die hydrologischen Jahre 2011 bis 2020 zeigt, dass bloss 58% der Windstromproduktion in die Monate Oktober bis März fallen. Dazu kommt, dass bei Windstille oder schwachem Wind alle Turbinen gleichzeitig betroffen sind und somit kein Windstrom verfügbar ist. Auch im Winter gibt es zahlreiche windstille Tage. Wenn die Turbinen dann noch wegen Eiswurf abgeschaltet werden müssen, fällt die Bilanz noch schlechter aus. Die Schweiz ist kein "Windland". Das Bundesamt für Energie anerkannte dies 2019 mit genaueren Messdaten und der Erkenntnis, dass mit dem neuen Windatlas der Ertrag an manchen Standorten um 50% geringer ausfällt als bisher angenommen. Der Auslastungsgrad der bestehenden Anlagen in der Schweiz liegt mit 10 bis 22% zudem weit unter dem europäischen Mittel von 26%. 

7. Bodenverschmutzung durch Mikroplastik, das ungelöste Recyclingproblem, Brände und Unfälle durch Eiswurf

Die tiefen Betonsockel bleiben im Allgemeinen im Boden. Das grösste Problem sind die Rotorblätter. Durch die natürliche Witterung verlieren die Rotorblätter auch Mikroplastikteile (PFAS) und Faser-Verbundstoffe (CFK), welche sich in einem weiten Umkreis in den Landwirtschaftsflächen verteilen und nur mit Bodenabtragungen eingesammelt werden müssen. Die Kosten dieser Umweltschäden sind sehr hoch. In Deutschland verweigern die meisten Abfallverwerter die Annahme von Rotorblättern, in den USA werden diese deswegen sogar unter freiem Himmel gelagert. Für den Werkstoff CFK braucht es spezielle thermische Recyclinganlagen mit hoher Energiedichte.

Es gibt verschiedene Arten von Windturbinen-Unfällen wie den Bruch von Rotorblättern oder Massen, Brände und Eiswurf. Neutrale Organisationen wie der TÜV schlagen Alarm. In Deutschland, in der Nähe von Schaffhausen und im Jura warnen zahlreiche Tafeln auf den Windindustrieanlagen die Spaziergänger. Vom Herbst bis im Frühling bildet sich bei hoher Luftfeuchtigkeit Eis an den Rotorblättern. Diese Eisbrocken können mehrere hundert Meter weggeschleudert werden. Die Windenergie-Lobby behauptet, Heizsysteme würden den Eiswurf verhindern, diese Systeme funktionieren aber nicht zuverlässig. Weltweit gab es bisher 220 Todesfälle. Und auf Grund der riesigen Grösse der Turbinen ist es nicht möglich, die immer häufiger auftretenden Brände zu löschen.